SBR-Bericht: Klubkultursommer, Alaunpark-Beleuchtung, Geistergram-Instakampagne und Zukunftsfähige Innenstädte

Die Bezirksratssitzung am 6. Februar wurde schon vorher stark verkürzt: Die Tagesordnungspunkte »Erhaltungssatzung«, »Hochhausleitbild« und »Zeitliche Erweiterung der Filmnächte« sind schon vorher vertagt worden, da sie noch nicht im Bauauschuss behandelt wurden. Somit gab es zwei Infopunkte – einen zur Beleuchtung im Alaunpark und einen zum Projekt »Zukunftsfähige Innenstädte« – und zusätzlich die alljährliche Priorisierung von Straßenbaumaßnahmen im Bezirk sowie vier Fördermittelanträge.

Beleuchtung im Alaunpark

Beleuchtet werden soll der Radweg von der Einfahrt Alaunstraße bis hoch zum Ausgang Tannenstraße. Die Bestandsbeleuchtung ist veraltet und soll nicht mehr genutzt werden, da sie den Umweltauflagen nicht genügt und einen zu hohen Energieverbrauch hat.

Es wird eine einseitige Beleuchtungsanlage, erdverkabelt mit LED-Technik, verwendet (Typ we-ef, Model VFL530). Die 12 Leuchten haben je eine Leistung von 14W mit einer Dimmung von 21 bis 6 Uhr um 50% (auf 7W); die Energiekosten pro Jahr liegen bei ~200 EUR. Die Masten haben eine Höhe von 4,50m und werden mit 25m bis 30m Abstand aufgestellt. Ein Referenzbeispiel der Leuchten ist der Bönischplatz zu besichtigen. Insgesamt kostet das herstellen der Beleuchtung um die 125.000 EUR.

Die Planung ist jetzt abgeschlossen. Wenn der aktuelle Doppelhaushalt bestätigt ist, kommt die Kampfmittelsondierung, die Ausschreibung und die Bereitstellung der Materialien. Das alles kann bis zu einem Jahr dauern (Bestätigung Doppelhaushalt, Materiallieferungen können über ein halbes Jahr dauern etc.). Der Bau beginnt daher vermutlich erst 2024.

Dr. Demuth (SPD) fragt nach, wie es mit Solarbetrieb aussieht. Das lässt sich einrichten, allerdings ist der Betrieb teurer, da die Batterien alle 6 Jahre ausgetauscht werden müssen. Solar wird also nur genutzt, wo es keinen Stromanschluss gibt.

Weitere Wegebeleuchtungen sind nicht geplant. Das Umweltamt lehnt relativ viel ab, da Parkanlagen in Dresden für gewöhnlich nicht beleuchtet sind. Um das zu ändern müssten die Wege öffentlich gewidmet werden, was nicht geplant ist. Desweiteren ist eine Nutzung der Anlagen im Alaunpark nach Einbruch der Dunkelheit weniger gewünscht, um die Nachtruhe der Anwohnenden zu berücksichtigen.

Herr Rogge (Grüne) hakt nochmal wegen der Dimmzeiten nach; er wünscht sich eine Verbesserung des Sicherheitsgefühls im Alaunpark und fragt, inwiefern Polizei und Ordnungsamt in die Planung eingebunden sind. Bezirksamtsleiter Barth antwortet, dass es sich hier um eine organisatorische Maßnahme handelt, bei der die Verbesserung der Sicherheit kein Bestandteil ist. Das Straßen- und Tiefbauamt ist hier auch nicht zuständig – diese Thematik bearbeitet das Amt für Stadtgrün.

Förderung Klubkultursommer

Ziel des Klubkultursommers 2023 ist, den Herausforderungen am Assi-Eck entgegenzutreten und mit Akteuren aus der Szene selbst eine Entlastung der Neustadt herbeizuführen. Dabei spielen die in der Neustadt ansässigen Clubs eine elementare Rolle, um die ‘Menschenmassen’ gezielt zu dezentralisieren. Das geplante Programm umfasst 75 Veranstaltungen in den Monaten Mai bis Oktober.

Der Bezirksrat fördert das Projekt einstimmig mit 40.000 EUR (Variante C im Projektplan, Seite 3).

Geisterkampange auf Instagram

Wie schon in der Januar-Sitzung angekündigt, folgt nun der Förderantrag für die Ansprache von Partygästen über den Instagram-Account der Stadt Dresden.

Der Stadtbezirksbeirat fördert die Kampagne einstimmig mit 8.000 EUR.

Priorisierung der Straßenbaumaßnahmen

Die jährliche Priorisierung der Straßenbaumaßnahmen steht an. Die Liste kann hier abgerufen werden. Zur Forststraße wird angemerkt, dass die Telekom in den nächsten Jahren Glasfaserkabel verlegen will. Damit dann nicht frisch gebaute Gehwege und Straßen wieder aufgerissen werden, wartet man nun auf die Pläne der Telekom.

Die Liste wird einstimmig angenommen.

Zukunftsfähige Innenstädte

Das Programm wurde 2021 vom Bund aufgelegt, um resiliente Innenstädte zu fördern. Das Gesamtvolumen liegt bei 52 Mio. Euro. Dresdens Projektantrag wurde im Februar 2022 eingereicht und im Oktober 2022 bestätigt.

Das Programm läuft von 2022 bis 2025. Das Fördergebiet umfasst den “26er Ring” – das sind der Stadtumbau Ost im Dresdner Westen, das Sanierungsgebiet Äußere Neustadt und weitere kleine Förderprojekte. Die einzelnen Projekte umfassen Handlungsstratagien, Studien, Kooperationen, Öffentlichkeitsarbeit, baulich-investive Maßnahmen und anderes.

In der Innenstadtkooperation soll das Projekt Kreativ.Raum.Börse den Leerstand mit Hilfe der Kultur- und Kreativwirtschaft angegangen werden. Das Projekt läuft über den gesamten Zeitraum und hat ein Volumen von 1,2 Mio Euro. Der Kooperationspartner ist Wir gestalten Dresden. Das Ziel ist die Belebung der Innenstadt durch Senkung der Hürden. Dafür soll es Workshops geben, eine Kreativraumbörse online aufgebaut werden und Leerstand angemietet werden für Kulturschaufenster und zwei Reallabore. Reallabore sind geeignet für klassische Verkaufsräume, aber auch für Veranstaltungen. Die Raumnutzung als solche läuft über Anträge, die durch eine Jury bewertet werden.
Outdoor gibt es den Plan, Kunstmärkte (Märkte der Zukünfte) zu erproben (z.B. eine Newcomerhütte).
Der Start der Kreativ.Raum.Börse soll im 2. Quartal 2023 sein.

Bei den baulich-investiven Maßnahmen ist ein touristisches Fußgängerleitsystem (~600.000 Euro) geplant und eine lebendige Seestraße (erhöhte Aufenthaltsqualität, 28.000 Euro).

Eine weiterer Bestandteil ist ein Verfügungsfonds (~200.000 Euro), bei welchem Gelder für Projekte beantragt werden können.

Tanz und Bewegung

Zwei weitere Förderprojekte haben nichts miteinander zu tun, befassen sich jedoch beide mit der Bwegung des Körpers.

Beim Projekt Zukunftsbildung – nachhaltige gesunde Lebensweise wird bei Kita-Kindern das “Bewusstsein der Gesunderhaltung” gefördert, indem regelmäßige, sportliche Bewegungen im Kita-Alltag implementiert werden. Innerhalb des Projekts sollen Menschen mit Migrationshintergrund zu Übungsleiter·innen ausgebildet werden, um die Kinder anzuleiten. Diese Verzahnung von Integration und Bewegungsförderung begrüßen wir sehr.
Das Projekt wird mit 7.915 € einstimmig vom SBR gefördert.

Beim zweiten Projekt Künstlerische Reihe No. 2 wird in verschiedenen Veranstaltungsformaten vom 28. bis 30. April der Ort villa\wigman im Kontext der Zeit von 1945-1989 beleuchtet. Tanz und Theater in der Zeit der DDR wie die Nutzung durch das Staatsopernballett und die Gründung der Kleinen Szene stehen im Mittelpunkt der Auseinandersetzungen. Mit fünf künstlerischen Inszenierungen, Porträt- und Podiumsgesprächen, in denen Zeitzeug·innen zu Wort kommen, einer installativen Ausstellung und Führungen, wird der tanzhistorisch bedeutsame Ort der Dresdner Neustadt in die öffentliche Wahrnehmung gerückt.
Die Förderung in Höhe von 9.000 € wird einstimmig vom Bezirksrat beschlossen.

Jan geht, Anne kommt

Wenn alle Bürokratie wie gewollt arbeitet, war dies die letzte Sitzung von Bezirksrat Jan. Dieser legt aus beruflichen Gründen sein Mandat nieder und Anne rückt nach. Die nächsten Berichte erfolgen dementsprechend aus ihrer Feder. Jan sagt: “Es hat Spaß gemacht, Informationen aus dem Rat in die breitere Öffentlichkeit zu tragen. Ich danke allen Unterstützenden, die uns als Piraten so etwas ermöglichen. :)”

Bis zum nächsten Bericht,

Anne Herpertz
Stadtbezirksbeirätin
Jan Kossick
Stadtbezirksbeirat a.D.

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